Die Frau sieht sich das Familienfoto genauer an und reicht die Scheidung ein!
Alex am 31. October 2021
Sie hörte nur noch zu, wie betäubtJohn versuchte, ihr alles zu erklären. Wie durch Watte hörte Susan seine Worte. Sie überlegte, was mit dem Mann geschehen war, den sie im College kennengelernt hatte? Mit dem sie so viel Spaß gehabt hatte, eine Familie gegründet hatte? Sie hatte schließlich auch Kinder mit ihm bekommen, hatte er die ganze Zeit ein Doppelleben geführt? Wann ging das los? War das die ganze Zeit schon so?
In ihrem Kopf herrschte das pure Chaos, was man sich wirklich gut vorstellen kann. Er musste ja die ganze Zeit Angst gehabt haben, dass er auffliegen würde. Was würden die Nachbarn sagen, die Kollegen. Was würde aus seiner Familie werden, aus seiner Frau, die er ja trotz allem unglaublich stark liebte? Sie hörte John weiter zu, sie hoffte, sie würde es verstehen.
Susan brauchte eine LösungSusan war zu Beginn des Gespräches wütend gewesen. Sie war aufgelöst, ihre Welt war zusammen gebrochen. Aber als John so vor ihr saß, ihr sein ganzes Dilemma, sein ganzes Unglück erklärte, wurde sie langsam ruhiger und bekam sogar Mitleid mit ihm. Natürlich war der Schock für sie nach wie vor sehr groß, schließlich war ihr Traum einer heilen und glücklichen Familie ein für alle mal zerstört worden.
Dennoch, John tat ihr leid und so setzte sie sich neben ihn, legte ihm eine Hand auf das Knie und sagte: „Schon gut Liebes. Ich vergebe dir!“. Sie liebte diesen Mann nach wie vor. Sie liebte ihn schon seit so vielen Jahren. Und was bedeutet denn so eine Liebe? Dass einem der Partner gehört? Oder das man nur das Beste für ihn will? Sie wollte, dass er glücklich war. Wie also würden sie das Problem jetzt lösen?
Liebe bedeutet auch LoslassenSie beschlossen beide, dass es das beste wäre, wenn sie die Scheidung einreichen. Aber nicht im Streit, nicht mit Trotz und Schlammschlacht, sondern in aller Freundschaft. Aus einer romantischen Liebe war eine wunderbare Freundschaft geworden, die wohl niemals würde zerbrechen können. Sie wollten sich beide auch weiterhin um ihre gemeinsamen Kinder kümmern, so dass diese nicht unter der neuen Situation würden leiden müssen.
Natürlich war Susan nicht begeistert gewesen darüber, dass ihr Mann ihr jahrelang untreu gewesen war und das er sie praktisch ständig belogen hatte. Aber ihr war auch klar, dass ihm ja gar nichts anderes übrig geblieben war, weil er sie nicht verlieren wollte und auch die Kinder nicht. Und so beschloss sie, dass jeder von ihnen das Recht auf Glück hatte, daher kam nur bedingungslose Freundschaft in Frage, damit sie zukünftig gut miteinander auskommen würden.
Wahre Liebe hat keine GrenzenEs ist ja wirklich so. Entweder man liebt, oder man liebt nicht. Zu lieben bedeutet eben auch, dafür zu sorgen, dass es dem anderen gut geht. Susan liebte John und er liebte sie. Allerdings war John eben eher Männern zugetan und würde so auf Dauer, alleine an ihrer Seite nicht glücklich sein. Das hatte Susan erkannt und beschlossen, ihn loszulassen, damit sie alle, unabhängig voneinander glücklich sein konnten. Auch die Kinder.
Natürlich war es nicht ganz einfach. Sicherlich gab es viele Debatten, in der Familie, bei den Nachbarn und unter ihren Freunden. Letztendlich ist es aber immer wichtig, dass die Betroffenen, in dem Fall also Susan und John, für sich entscheiden, was für sie Glück bedeutet. Das müssen die anderen gar nicht verstehen. Diese sollen sich um ihr eigenes Leben kümmern. Die zwei jedenfalls konnten für sich die perfekte Lösung finden und wurden so in ihren Leben, unabhängig voneinander, glücklich. Daran könnten sich viele ein Beispiel nehmen. Findet ihr nicht auch?
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