Nur drei Gefangenen gelingt das unmögliche – Sie schaffen die Flucht aus dem sichersten Gefängnis der Welt

Seelen verwandtDa sie wenige Freunde hatten, waren die beiden also nicht nur Brüder, sondern sie standen sich viel näher. Man könnte sie als Seelen verwandt bezeichnen. Da sie ständig umziehen mussten und die Eltern wenig Zeit für sie hatten, verbrachten sie daher die meiste Zeit gemeinsam. Wenn im Sommer die Kirschen Ernte anstand, vertrieben sich die Jungen die Zeit am Wasser in Michigan und lernten das Schwimmen nahezu in Perfektion.
Zu dieser Zeit konnte natürlich auch noch niemand ahnen, dass dieses sommerliche Schwimmtraining den beiden mal die Flucht aus dem sichersten Gefängnis der USA ermöglichen würde. Aber was war bei ihnen schief gelaufen, was hatte sie kriminell werden lassen? Genau ist das nicht bekannt. Sicher ist nur, dass zu Beginn der 50er Jahre Banken überfallen hatten und das recht lange durchführen konnten. Zu der Zeit waren sie gerade mal an die 20 Jahre alt. Ihre kriminelle Karriere ging bis zum Jahr 1956, dann wurden sie verhaftet und vor Gericht gestellt. Sie landeten im Gefängnis. Das erste Mal in ihrem Leben.
Zu ViertDie beiden wurden gemeinsam verhaftet und kamen auch gemeinsam vor Gericht. Nach der Verhandlung wurden sie zu einem Aufenthalt in einem Gefängnis in Atlanta verurteilt. Da sie dort allerdings mehrfach Fluchtversuche unternahmen und man annehmen konnte, dass ihnen das auch irgendwann gelingen würde, beschloss man, sie nach Alcatraz zu überführen. Den beiden war das egal. Dort lernten sie schnell Frank Morris kennen und auch noch einen weiteren Gefangenen, namens Allen West. Alle 4 hatten schon mehrere Fluchtversuche in anderen Gefängnissen unternommen, was sie natürlich verband.
Viele Monate überlegten die Männer, wie sie das Meer und die hohen Mauer des Gefängnisses selbst überwinden könnten. Ihnen war klar, dass das keine Kleinigkeit werden würde, aber sie wollten nicht aufgeben Auch war ihnen klar, dass sie eventuell eine Flucht nicht überleben würde. Aber das Risiko wollten sie eingehen. Denn sie hätten sowieso keine Möglichkeit mehr, jemals lebend von Alcatraz weg zu kommen. Ihnen war auch klar, dass bereits 30 Leute vor ihnen diese Flucht versucht hatten. Die meisten scheiterten, einige starben aber sogar. Sie ertranken jämmerlich im Meer.
Sie kannten sich AlleSpäter wurde bekannt, dass die 4 Gefangenen sich schon von früher kannten. Sie lernten sich bereits in der Haftanstalt von Atlanta kennen, wo sie alle damals inhaftiert wurden. In Alcatraz hatten sie das Glück, dass sie alle Zellen in der Nähe hatten, sich also jederzeit leicht über ihre Pläne austauschen konnten. Die große Frage war nur, würde ihnen die Flucht wirklich gelingen, war das überhaupt möglich?
Sie hatten noch mehr Glück, welches ihnen die geplante Flucht erleichtern sollte. Sie wurden in der Fabrik des Gefängnisses zur Arbeit eingesetzt. Das konnte nur geschehen, weil keiner von ihnen wegen Mordes verurteilt war und die Wärter ihnen in gewisser Weise und dank ihres guten Benehmens vertrauten. Diese Fabrik stellte alles mögliche für die Armee her. Da sie sich immer gute benahmen, wurden sie von den Wärtern nicht ganz so arg bewacht wie die anderen Gefangenen. So konnten sie Material für ihre Flucht besorgen.
Ein Perfekter PlanSie wussten, dass sie nichts übereilen durften. Sie brauchten viel Geduld und einen Plan, der bis ins kleinste Detail ausgeklügelt sein musste. Sie hatten aber genug Zeit, da sie alle zu langen Haftstrafen verurteilt waren. Also keine Eile nötig. Aber was hatten sie nun vor? Sie wollten langsam aber sicher Puppen anfertigen, die sie darstellen sollten. Das also in ihren Betten statt ihnen selbst diese Puppen liegen würden und es so aussehen sollte, als ob sie ganz normal schlafen.
Alle wussten, sie mussten nicht nur aus dem Gefängnis selbst entkommen, sondern von der Insel. Nichts durfte schief gehen. Und jeder war zum Zeitpunkt der eigentlichen Flucht nur noch für sich selbst verantwortlich. Das wusste jeder von ihnen. Also besorgten sie nacheinander alles, was sie für ihre Puppen brauchten. Haare, Klopapier, Seife und was sonst noch tauglich war. Die schwerste Aufgabe hatte Frank. Er musste etwas besorgen oder fertigen, was einer Ziehharmonika gleichkam. Dieses sollte als Boot oder Weste dienen, wenn sie auf dem Meer waren.
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