Wie waren die Wikinger wirklich? Erfahre die Wahrheit über das Leben und Wirken der Wikinger
Lisa am 09. February 2022
Hochzeit war ein wenig anders, als wir es kennenNatürlich ist bei den Wikingern wirklich alles ganz anders gewesen, als wir es in unserer Kultur kennen. Das wissen wir bereits. Dementsprechend wundert uns auch nicht, dass auch die Hochzeiten ein wenig anders ausfielen als bei uns. Die Frauen mussten alles zurücklassen, was mit ihrem „Single“ Leben zu tun hatte und die Männer mussten ein Grab durchlaufen und am Ende mit einem Schwert in der Hand wieder auftauchen. Das sollte den Tod des alten Lebens symbolisieren und den Anfang eines neuen und besseren Lebens. Danach mussten beide Brautleute etwas trinken, also „etwas“ ist wohl untertrieben und dann durften sie in ihr Zimmer gemeinsam gehen.
Das Seevolk war natürlich mehr als nur bekannt für ihre Künste beim Segeln und sie beherrschten bald alle Wetter und Widrigkeiten, die es auf hoher See nun mal gibt. Zur Orientierung hatten sie einen Sonnenstein. Dieser bestand aus Kristallen. Wenn Licht auf diese Kristalle schien, konnten sie auch an bewölkten Tagen genau nachsehen, wo sich die Sonne befindet. Dieser Effekt ist bis heute als „Haidinger Büschel“ bekannt und wird von guten Orthoptikern immer noch eingesetzt.
Viele gute Tricks beim SegelnSie waren klug, diese Nordmänner, das haben wir bereits erkannt und so kannten sie noch weitere gute Dinge, um beim Segeln im Nebel nicht die Orientierung zu verlieren. Aus einer ihrer vielen Reisen um die Welt hatten sie aus China Magnetit mitgebracht und stellten damit ihren eigenen Kompass her. Dank der magnetischen Wirkung des Magnetiten war das Wetter fortan egal und so konnten sie ihre Ziele immer sicher erreichen.
Wikinger bauten natürlich auch ihre Boote und Häuser selbst und waren darin mehr als nur geschickt. Sie erkannten, wie ein Haus gebaut sein musste, damit es den Wettern standhält und verwendeten schon damals starke Äste, die ineinander griffen und versiegelten diese per Schlamm und mit anderen Materialien aus der Erde. Das Hausinnere war großzügig angelegt, so dass in der Mitte ein großes Feuer gemacht werden konnte, dass das ganze Haus warm hielt und natürlich für das Kochen gut war.
Wikinger erzählten ihre Geschichten, statt sie aufzuschreibenWie es in vielen Völkern damals üblich war, wurden die Geschichten und Legenden nicht einfach niedergeschrieben, sondern es war wichtig, dass diese von Generation zu Generation weitererzählt wurden. Das sorgte natürlich für eine Art Flüsterpost Phänomen, wir kennen das alle. Wenn man eine Geschichte nur erzählt, wird immer etwas dazu gedichtet oder aber auch wichtige Details weg gelassen. So kam es, dass viel dazu erfunden wurde und vor allem die Brutalität der Wikinger immer schlimmer dargestellt wurde. Sie waren bis auf ihre Raubzüge ganz normale Bauern, sie ernährten sich von ihrer Ernte, zogen ihre Kinder groß und hatten ihre Gemeinschaften.
Aber wie nannten sich die Wikinger denn selbst? Wie wir heute wissen, werden als „Wikinger“ die Reisenden bezeichnet. Die Skandinavier also, die per Schiff unterwegs waren und entweder einkauften, oder eben raubten. Sie selbst haben sich als „Ostmen“ bezeichnet oder auch als „Astmen“. Also Ostmänner. Es gab natürlich auch hochrangige Wikinger, die Paare waren. So ein „mächtiges Paar“ fand man im Jahr 2012 in Harup, Dänemark in einem Grab der Wikinger. Die beiden waren gemeinsam bestattet worden. Die Frau hielt einen Schlüssel in der Hand, was auf eine adlige Abstammung hindeutet und ihr Gemahl trug eine starke Axt bei sich, wie sie nur hohe Herren damals besaßen.
Keine „Reinen“ VölkerDurch ihre vielen Reisen ist klar, dass sich die Wikinger wohl auch anderen Völkern zugewandt hatten. Leif Eriksson hatte vor Columbus bereits Amerika entdeckt und so ist klar, dass es dort auch die eine oder andere Verbindung zwischen Völkern gegeben haben muss. Als man eine alte Wikinger Familie ausgrub, die relativ gut erhalten war, hatte man deren DNA untersucht und dabei festgestellt, dass nicht nur einer von ihnen nicht blond war, also wahrscheinlich kein Nordmann, sondern auch die DNA von einer indianischen Herkunft dabei war. Also hatten sich die Wikinger mit den Ur-amerikanischen Völkern angefreundet und neue Familien gegründet.
Was weiß man noch über die Wikinger? Für sie war das Frühstück ganz klar die wichtigste Mahlzeit eines jeden Tages. Sie brauchten Kraft für ihre anstrengenden Tage, die ja meist auf dem Feld stattfanden und so bekamen die Kinder morgens Brei, der wahrscheinlich aus Hafer bestand und die Eltern ernährten sich von Früchten, von Gemüse und von selbstgebackenem Brot. Was auch sonst. Einen Laden wie heute gab es ja nicht. Zu den anderen Mahlzeiten gab es auch Nachtisch, dieser bestand aus Bier und aus Früchten mit Honig. Das klingt doch mal richtig gut. Wie wir gesehen haben, waren die Wikinger also ganz normale Menschen, die wie alle Völker damals vor allem eines mussten: Überleben.
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