Bilder aus Woodstock, die dich wünschen lassen, du wärst dort gewesen

Erwachsen werdenWie auf allen Festivals wurden natürlich auch hier die Teilnehmer sehr kreativ, um möglichst viel von den Bands sehen zu können. Sie kletterten auf den Sound Tower, um direkten Einblick auf die Bühnen zu haben. Die Leute wurden einfach mitgerissen von der ganzen Stimmung und natürlich auch von der Musik, die legendär ist. Alle waren eins und nichts war unnormal.
Natürlich berichteten später auch die Magazine über dieses einzigartige Festival und „The Rolling Stone“ erkannte die Chance, die dieses Wochenende geboten hatte. Es hatte kulturelle Auswirkungen auf eine ganze Generation und die Leute hatten etwas entdeckt: Das süße Gefühl der totalen Freiheit. Etwas, was man bisher in den USA so nicht kannte.
Revolutionäre LiteraturEs war auch klar, das nicht nur Musikfreunde das Festival besuchen würden und nicht nur Blumenkinder, wie man sie damals kannte, sondern dass Menschen auch die Chance nutzten, um ihre politischen Meinungen an den Mann und die Frau zu bringen. Überall bekam man Broschüren, wurde über Missstände aufgeklärt und hier sehen wir einen Buchstand, offenbar waren sie große Fans des revolutionären Gedankens.
Aber das war den Leuten an diesen Tagen nicht wichtig. Sie hatten das ganze Jahr über genügend Probleme. Natürlich war Politik wichtig. Aber hier sollte vor allem eines verbreitet werden: Das Gefühl der Freiheit, des Miteinanders und der Freude. Kampf, das konnte warten. Hier und jetzt war Friede und Freude das einzige was wichtig war. Der Mann hier hat sich also sicher sehr gelangweilt an seinem Stand.
Eine neue NationEs regnete, man hatte Hunger. Es war schlammig, alles war klamm und feucht. Die Menschen hatten Durst und waren teilweise richtig verwirrt durch das neue Gefühl hier. Aber alles war egal. Niemand von ihnen hätte auf dieses Festival verzichtet, wenn er vorher gewusst hätte, wie es sich entwickeln würde. Denn hier pfiff man auf den Luxus. Nichts konnte so genial sein wie das Lebensgefühl, das hier vorherrschte.
Hier war alles möglich, was sonst von der steifen Gesellschaft verpönt war. Die Nacht durchmachen. Ohne Kleider im Regen tanzen. Ja okay, Substanzen zu sich nehmen, die sonst nicht erlaubt waren, können wir als grenzwertig werten, bzw. müssen wir ja. Aber man spürt fast dieses Gefühl der Freiheit, was diese jungen Leute hier empfunden haben. Alles, was sonst so wichtig war, war hier völlig unwichtig.
Yoga in den Westen bringenWas für uns heute ein völlig normaler Anblick war, war in Woodstock total exotisch. Hier sehen wir eine Gruppe Leute, die mit ihrem Yogi meditieren. Der Yogi hieß Swami Satchidananda und am frühen Morgen saßen sie alle zusammen und meditierten. In den 60er Jahren hatte er damit begonnen, den Menschen im Westen diese wichtige Lehre des Yoga beizubringen. Eine Reihe Anhänger war immer um ihn herum. Auch in Woodstock.
Swami brachte seinen Schülern vegetarische Ernährung nahe und lehrte sie in Empathie und all den östlichen Weisheiten, die wir heute auch alle kennen. Hier aber war das neu und die Leute waren begeistert. Ihnen wurde der Friede näher gebracht. Auch etwas, was man in den USA in der damaligen Zeit nicht unbedingt an der Schule gelehrt bekam. Aus dieser kleinen Gruppe hier erwuchs später eine ganze Yoga Kultur.
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