Ein guter Mann und VaterNatürlich fragte sich Charlotte schon, was ihr Mann in seiner Abwesenheit so machte und langsam begann sie ihn schon danach zu fragen. Er wiegelte ihre Fragen aber immer mit einfachen Antworten ab. Er hätte viel zu tun und es hat mit der Arbeit zu tun, über die er nicht reden durfte. Charlotte blieb nichts anderes übrig, als diese Antworten zu akzeptieren, auch wenn es ihr schwer fiel. Da sie sonst sehr glücklich mit ihm war, sie hatten bereits ihre Kinder und er war auch ein guter Vater, wollte sie den heimischen Frieden nicht stören, in dem sie ihn ständig mit Fragen nervte. Es war doch die Hauptsache, dass er zu ihr gut war und auch zu den Kindern. Sie gab sich also mit seinem Verhalten vorerst zufrieden. Zumindest nahm sie sich das vor, Ruhe zu geben.

Sie musste die Wahrheit wissenDie junge Familie hatte nie viel Geld, aber das störte sie nicht. Sie hatten wunderbare Kinder und mussten nicht hungern. Was ja das Wichtigste ist im Leben. Alle liebten einander sehr und es gab eigentlich nichts auszusetzen. Also eigentlich. Wenn da nicht die Geheimnisse des Ehemannes gewesen wären, die Charlotte damals mehr belasteten, als ihr lieb sein konnte. Sie begann an ihrem Mann zu zweifeln. Um das zu beenden, beschloss sie, etwas zu unternehmen. Sie wollte ja nicht zweifeln. Er gab ihr eigentlich auch gar keinen Anlass dazu. Dennoch, sie musste wissen, was er machte, wenn er nicht bei ihr und den Kindern war und so beschloss sie eines Tages, ihm zu folgen, als er mal wieder zur Arbeit ging. Die Kinder übernachteten an diesem Abend bei Freunden, so dass sie ihren Plan leicht umsetzen konnte. Die Wahrheit war wichtig für sie.

Sie folgte ihrem MannEine ganze Weile war John schon gelaufen und bemerkte nicht, dass seine Frau ihm folgte. Dann aber hielt er an einem schönen Restaurant am Rande der Stadt an und ging hinein. Charlotte wusste nicht, was sie tun sollte. So beobachtete sie ihn durch die Fenster und bekam den Schreck ihres Lebens. Eine wunderschöne junge Frau setzte sich zu ihrem Mann an den Tisch! Sie konnte nicht anders und stürmte wutentbrannt in das Lokal. Anscheinend war John auf so eine Situation vorbereitet gewesen, denn er blieb ganz ruhig und beruhigte auch seine Frau. Die Frau wäre total harmlos und sie müsse sich keine Sorgen machen. Die Begleiterin ihres Mannes bestätigte seine Worte und so wurde Charlotte langsam wieder ruhiger. Sie musste ihm glauben, auch wenn ihr das wirklich schwer fiel.

Alles hatte angeblich mit der Arbeit zu tunDie beiden verließen dann gemeinsam das Restaurant und gingen nach Hause. Auf dem Heimweg sprach Charlotte das Thema Vertrauen an und auch John meinte, dass er schon ein bisschen enttäuscht wäre, dass sie ihm nicht vertraute, wie es schien. Sie soll bitte lernen, ihm zu trauen. Er war nun mal kein Mensch, der seine Angelegenheiten und seine Gefühle auf der Zunge trug und er brauchte einige Geheimnisse, aber sie solle sich keine Sorgen machen. Mit anderen Frauen hätte das sicher nichts zu tun. Charlotte gab sich mit diesen Erklärungen halbwegs zufrieden, blieb aber wachsam. Besonders neugierig war sie wegen einer Schublade in Johns Arbeitszimmer. Diese war immer verschlossen und den Schlüssel trug er stets bei sich. Sie hatte also nie eine Chance, da mal hinein zu sehen. Sie beschloss aber, ihrem John zu glauben und nicht weiter zu schnüffeln.