Diese verlassene sowjetische Stätte beherbergt das tiefste künstliche Loch der Welt

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Augenöffnende EntdeckungenWas hatte man noch entdeckt? Man hatte ja die ganze Gegend erforscht. Nicht nur das Bohrloch war interessant, sondern die gesamte russische Tundra. Bis zu dem Zeitpunkt der Bohrungen hatten die Messungen der seismischen Wellen ergeben, dass sich das Gestein unter ihren Füßen 2 – 4 Meilen unter der Erdoberfläche von Granit zu Basalt verschiebt. Auf der Kola Insel allerdings stellte man fest, dass das nicht stimmte. Das änderte alles, was man bisher über die Gegend wusste. Vor allem auch das Wissen über die Erdplatten.
Sie fanden nämlich an der tiefsten Stelle des Bohrlochs nicht Basalt, sondern Granit. Das bedeutete, das metamorphe Unterschiede im Gestein eher der Grund für die Änderungen der seismischen Wellen waren, als die Verlagerung von Basalt. Dieses Wissen war natürlich sehr wichtig. Man wollte ja auch verstehen, wie sich die Platten verschieben und was der Auslöser u.a. von Erdbeben war. War man hier also weiter gekommen? Was entdeckte man noch in den Tiefen der Erde?
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Wissenschaft oder Gott?Das war noch lange nicht alles. Man entdeckte sogar fließendes Wasser und das mehrere Meilen unter der Erdoberfläche. Etwas, womit man niemals gerechnet hätte. Einige Forscher dachten, hier einen Beweis für die biblische Sintflut entdeckt zu haben, andere wiederum dachten, dass das auf den starken Druck zurückzuführen wäre, welcher Sauerstoff und Wasserstoffatome aus dem Gestein herausdrückt. Daraus würde neues Wasser gebildet, welches dann durch die Erdkruste normalerweise der Oberfläche verborgen bliebe.
Jetzt aber war das Experiment erst mal zu Ende. Das Kola Superdeep Bohrloch wurde nach dem Fall der Sowjetunion geschlossen, das dauerte bis zum Jahr 1995 und es sollte nicht weiter dort geforscht werden. Heute denkt man, dass das Loch eine Gefahr für die Umwelt ist. Aber wenn man ehrlich ist, es hat den Forschern viele Erkenntnisse gebracht. Wer sich die Geschichte der Bohrungen ansehen möchte, sollte in die Stadt Zapolyarny reisen, dort findet sich ein Museum mit den Relikten aus den Jahren der Bohrung. Bis heute ist das Loch übrigens der tiefste künstliche Platz auf unserer Erde. Aber es gab natürlich weitere Forschungen in die Tiefen unserer Erde, die wir uns noch ansehen wollen.
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UnterwasserexpeditionenDenn natürlich wurde niemals wirklich damit aufgehört, den Erdmittelpunkt zu erreichen. Vertreter des International Ocean Discovery Programs tauchen weiterhin ganz tief in den Meeren, um natürlich die Geheimnisse der Meere, aber auch die Geheimnisse des Erdmittelpunkts zu lüften. Man ist neugierig, was in den Tiefen noch so alles lauert. Das Meer hat hier natürlich viel mehr Möglichkeiten als die Erde, bzw. das Land.
Dennoch sind nicht alle Unterwasser Expeditionen ein Versuch, die Erdmitte zu erreichen. Die meisten möchten einfach nur das Meer und seine Bewohner erkunden und erforschen. Dennoch entdeckte eine Gruppe von Forschern etwas, was sie nicht erwartet hatten, als sie in der Antarktis in die Tiefen tauchten. Ihr Ziel war es, so tief wie möglich unter den Südpol zu tauchen. Dann machten sie aber eine Entdeckung.
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Der MeeresbodenDenn das Tauchen in Richtung Meeresboden ist ja nicht ganz ungefährlich. Sie hatten Jahre damit verbracht, ihre Expedition vorzubereiten. Es brauchte besonderes Gerät, besondere Ausrüstung. Das Wasser in der Antarktis ist sehr kalt und man weiß nicht, was einen in den Tiefen der Meere so alles erwartet. Erst recht nicht, wenn dort noch nicht so viele Tauchgänge absolviert worden waren. Die Meere sind nach wie vor die am schlechtesten erforschten Plätze auf unserer Erde.
Es ist wirklich so, dass es aktuell viel eher gelungen war, die Marsoberfläche abzubilden, eine Karte zu fertigen, als den Meeresboden genau darzustellen. Stellt euch das mal vor. Der Mars ist ca. 140 Millionen Meilen von unserer Erde entfernt und wir wissen mehr darüber, als über die Tiefen unserer Ozeane. Vor allem, weil diese Tiefen im Schnitt gerade mal „nur“ 2 Meilen betragen. Nicht genau erforscht. Unglaublich oder? Aber zurück zur Expedition in der Antarktis.
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