Diese verlassene sowjetische Stätte beherbergt das tiefste künstliche Loch der Welt
Laura am 15. April 2021
EisberggasseAls erstes mussten die Forscher herausfinden, wo der beste Platz für den Abstieg in die Tiefen der Meere sein sollte. Sie berechneten und überlegte, bis sie den geeignetsten Ort fanden. Sie nannten den Ort die „Eisberggasse“. Dieser Name entstand nicht ohne Grund. Es gab sogar einen sehr guten Grund für diesen eigenartigen Namen.
Sehr nahe an dem nördlichsten Punkt der antarktischen Halbinsel gab es einen Kanal, der von Eisbrocken unterschiedlichster Größe umgeben war. Es war gar nicht so einfach das Forscher Boot durch diese enge Gasse zu manövrieren. Sie wollten und mussten aber den perfekten Ort erreichen, um mit ihren Forschungen beginnen zu können.
Unglaubliches ÖkosystemDiese aufwändige Expedition wurde auch von einem Filmteam begleitet. Man wollte eine Dokumentarfilm drehen, das war ja eine sehr interessante Expedition und die erste ihrer Art. Der Produzent, James Honeyborne, erklärte später der BBC, dass sie auf unglaubliche Hindernisse gestoßen waren. Es war wie ein Spiel, ähnlich der „Space Inviders“, durch diese Enge mit dem Boot zu fahren. Gefährlich war es auf jeden Fall.
Man hatte auch Sorge, dass die U-Boote, die man für diese Expedtion benutzte, die Tiefen nicht schaffen würden. Dass sie dem eiskalten Wasser dieser Gegend eventuell nicht gewachsen sein würden. Allerdings war die Sorge erst mal weg, als sie in das Meer abstiegen. Sie waren von dem Anblick der Tiefe überwältigt. Hier war ein unglaubliches Öko System, womit sie nicht gerechnet hatten. Ein traumhafter, aber auch seltsamer Anblick.
Faszinierende KreaturenSie fanden in den Gewässern der Antarktis eine wahre Fülle an bis dahin unbekannten, seltsamen, aber auch wundervoller Meerestiere. "Auf einem Quadratmeter gibt es in der Tiefe der Antarktis mehr Leben als in den Riffen des Barrier Reef of Australia", erklärte Mark Taylor später den Medien. Ein echter unberührter Fleck der Natur. Und das hier so viel Leben möglich war und ist, hat natürlich auch einen Grund.
Diese wunderbaren Meerestiere sind von einer Materie umgeben, die sie schützt. Man bezeichnet diese als „Meeresschnee“ und laut Dr. Jon Copely von der University of Southampton "ist sie dicker, als er es irgendwo anders in den Weltmeeren gesehen hat". Also ein idealer Lebensraum für Lebewesen. Die Glücklichen. Hoffentlich lässt man sie dort in Ruhe. Aber was ist Meeresschnee?
MeeresschneeDieser sogenannte Meeresschnee ist organisches Material. Man kann es sich wie eine Dusche vorstellen, die ständig vom oberen Teil des Ozeans bis auf den Meeresboden fließt. Es überträgt so bis in die Tiefen der Meere Nährstoffe und Energie, enthalten auch Sonnenlicht und nähren so die Tiere und Lebewesen, die weit unten im Meer wohnen. Was für eine herrliche Versorgung direkt aus der Natur, an die Natur.
Aber sie bekommen noch weitere Nahrung. Und zwar „Krill Poo“. Diese Krills sind winzige Krebse, die wiederum ihre Ausscheidungen direkt auf den Meeresboden bringen und so in einen schlammigen Lebensraum verwandeln. Dieser Schlamm ist für viele Lebewesen tief unten im Meer lebensnotwendig. Unglaublich, wie die Natur selbst in den schwierigsten Bedingungen selbst für Leben sorgt. Und so finden sich in den Tiefen der Meere natürlich auch die bizarrsten Lebewesen, die man sich nur vorstellen kann.
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