An einen Strohhalm klammernEr erklärte dem Arzt, dass das gar nicht sein könnte. Er hatte ja bereits 3 Söhne, die offenbar sehr gesund waren. Er fühlte sich in diesem Moment richtig gut, weil er dem Arzt zeigen konnte, dass sich auch die Medizin mal irren konnte. Heute denkt er mit Wehmut an diesen Moment. Wie leichtgläubig er doch war. Aber das ist eben Liebe, Liebe zu seinen Kindern. Der Arzt schüttelte nur mit dem Kopf. Er wollte natürlich auch nicht Richards Leben zerstören. Aber die Wahrheit lag eben auf dem Tisch und er wollte auch gar nicht, dass der Mann sich weiter selbst belog. In diesem Moment begriff Richard, dass er die ganzen Jahre in einer Lüge gelebt hatte. Das war eine echte Tragödie.

Im TrubelJetzt, da er die Wahrheit wusste, überlegte Richard ganz genau. Er ging im Geiste all die Jahre mit seiner Ex Frau durch und überlegte auch, dass seine Jungen, wenn er genau darüber nachdachte, ihm so gar nicht ähnlich sahen. Diese Erkenntnis traf ihn natürlich hart. Konnte es wirklich sein, dass Kate ihn so schamlos hintergangen hatte? Er schwankte zwischen Schmerz und Wut und dann wollte er Gewissheit. Er war Geschäftsmann. Er war es gewohnt, auch harten Fakten ins Auge zu sehen. Also nahm er sein Telefon und rief seine Ex Frau an. Was würde Kate jetzt sagen? Er klammerte sich an den letzten Funken Hoffnung, dass doch der Arzt im Irrtum war. Man hatte hier schon so viel gehört. Noch war nicht alles verloren.

Zu 98% SicherRichard wollte nicht telefonieren. Er schrieb Kate folgende Nachricht: « Hi, ich war heute im Liverpool Chest Hospital… um endlich meine Diagnose zu erhalten, dass ich Mukoviszidose habe. Nach deren Erfahrung hatten sie noch nie einen Mann mit Mukoviszidose, der ein Kind gezeugt hat, geschweige denn drei. » Knallhart schickte er genau diesen Text an Kate. Verständlich. Er war außer sich. Er schrieb weiter:« Es ist zu 98% sicher, dass ich nicht der Vater irgendwelcher Kinder bin » Jetzt war er gespannt, was für eine Antwort kommen würde. Aber es kam keine. Er sah auch, dass die Nachrichten angekommen waren, aber es kam keine Antwort zurück. Also beschloss er, andere Wege zu finden, um der Wahrheit auf die Spur zu kommen.

Nach Antworten fragenRichard schrieb an Kate noch eine Nachricht. Er wollte es jetzt genau wissen. Ob sie ihn von dieser Demütigung befreien könne, ehe er sich vor dem Arzt noch lächerlicher machen würde. Aber er wollte es jetzt wirklich wissen. Er sagte ihr auch, dass er ja auch andere Schritte einleiten könne. Die Wahrheit würde so oder so ans Licht kommen. Er teilte ihr mit, dass er auch bereit wäre, Tests durchführen zu lassen, um die Wahrheit zu ergründen. Jetzt, wo Kate in die Enge getrieben worden war, antwortete sie innerhalb von wenigen Minuten. Er atmete tief durch, ehe er die Antwort von Kate las. Was erwartete ihn jetzt nur. Er konnte das alles gar nicht glauben. Die Situation war einfach grotesk.