Sie musste ihn direkt konfrontierenEs blieb Susan nur eine Wahl, wenn sie die Wahrheit wissen wollte: Sie musste ihn direkt konfrontieren, sobald er nach Hause kam. Sie ging zu ihrer Nachbarin und fragte diese, ob sie an diesem Nachmittag auf die Kinder aufpassen könnte? Diese bejahte und Susan war froh. Sie fürchtete einen Streit mit ihrem John und wollte die Kinder heraushalten. Noch wusste sie ja nicht, was der Grund für den komischen Ring war. Susan war sehr nervös und wartete sehnlichst darauf, dass ihr Mann nach Hause kam. Endlich hörte sie sein Auto und wie er auf das Haus zukam. Sie wartete im Wohnzimmer auf ihn und John fragte, wo denn die Kinder wären? Susan sah ihn nur stumm an und John ahnte wohl, dass sie das mit dem Ring bemerkt hatte. Er seufzte und machte ein Gesicht wie ein Junge, der etwas Schlimmes angestellt hatte.

John gestand ihr allesJohn tat sich sehr schwer, aber endlich begann er zu reden. Susan wusste, dass der Ring, den er auf diesem Foto getragen hatte, ein Ring von einem alten Freund von John war. Sie hätte sich ja denken können, dass das an sich schon seltsam war. Warum trug ein erwachsener Mann einen Ring, den er in Jugendtagen von einem anderen Mann erhalten hatte? John gestand ihr, dass er Zeit seines Lebens mit seiner Orientierung kämpfte. Er liebte seine Familie und wollte diese nicht verlieren. Aber er hatte eben auch diese andere Orientierung und hatte Angst, dass Susan ihn verlassen würde. Sie fragte ihn, ob er denn in seinen Jugendfreund noch verliebt wäre? John erzählte ihr jetzt die ganze Geschichte, die für Susan mehr als nur ein Schock war..

Er hatte eine Affäre – Mit keinem UnbekanntenJohn gestand Susan, dass er eine Affäre hätte. Nicht mit dem Freund aus seiner Jugend, sondern mit jemandem, den sie erst gestern gesehen hatte. Das konnte doch alles nicht wahr sein? John hatte tatsächlich ein Verhältnis mit ihrem Fotografen, der gestern bei ihnen im Garten gewesen war und von ihnen allen ein Familienbild gemacht hatte, als wären sie die normalste Familie der Welt. Wie doppelzüngig das doch war! Jetzt war Susan alles klar. Sie verstand, warum John so nervös gewesen war. Sie verstand auch, warum er auf den Bildern so wirkte, als wäre er ein Fremder. Er fühlte sich ja tatsächlich fehl am Platz. Zumindest, wenn seine Affäre in unmittelbarer Nähe war. Sie dachte immer, sie führt eine perfekte Ehe. Jetzt wusste sie, dass es nicht so war. Was würde jetzt aus ihnen werden?

Ihr Leben in Trümmern?Sie ließ noch mal alles Revue passieren. Sie wollte Fotos haben, die das Glück ihrer Familie für immer festhalten sollten. Aber was sie bekam, war ein Scherbenhaufen. Anstatt Bilder von einer glücklichen Familie zu haben, hatte die Affäre ihres Mannes diese Fotos gemacht, wohl wissend, dass sie alles andere als eine aufrichtige glückliche Familie waren. Für Susan brach eine Welt zusammen. Sie wusste nicht, was schlimmer für sie war. Das John in jemand anderes verliebt war oder die Tatsache, dass er sie die ganze Zeit belogen hatte. Aber am meisten traf sie die Tatsache, dass der Fotograf die Affäre war. Das fühlte sich sicherlich furchtbar an für die arme Frau, die in diesem Moment vor den Trümmern ihrer Ehe und ihres Familienglücks stand.